Die Stadt Friedrichsdorf stellt ein integriertes Mobilitätskonzept auf, um einen zukunftsorientierten Handlungsrahmen für die Verkehrsentwicklung zu erhalten. Eine ganzheitliche Strategie soll entwickelt werden, mit der die nachhaltige Mobilitätsentwicklung unter Einsparung und Vermeidung von Emissionen die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht und die Attraktivität als Lebens- und Wirtschaftsstandort verbessert.
Im Vorfeld der Erstellung des Mobilitätskonzeptes wurde im Auftrag der Stadt Friedrichsdorf durch das Verkehrsplanungsbüro plan:mobil eine Vorstudie erstellt, um die konkreten Problemstellungen in Friedrichsdorf zu ermitteln und die spezifischen Anforderungen zur Betrachtung der Handlungsfelder festzulegen.
In der folgenden Grafik sind die wesentlichen Inhalte des Mobilitätskonzeptes zusammengefasst. Außerdem sind für die einzelnen Handlungsfelder die Ziele und möglichen Untersuchungsgegenstände dargestellt.
Ziele
- Stärkung und Attraktivitätssteigerung des ÖPNV, Steigerung der Fahrgastzahlen
- Bedarfsgerechte Verdichtung, Ausweitung und Verbesserung der Angebote
- Lösung für effiziente Angebote in nachfrageschwachen Zeiten und Gebieten
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Optimierungspotenziale des Busnetzes (Linienführung, Erschließung, Taktung etc.)
- Betrachtung und Einführung von neuen Bedienformen (On-Demand)
- Verbesserung der Verknüpfung zwischen Bus, Bahn und ergänzenden Mobilitätsangeboten
Ziele
- Sichere und attraktive Fußwege und Plätze schaffen, um die Attraktivität des Fußverkehrs zu erhöhen
- Schaffung hoher Aufenthaltsqualität
- Stärkung wichtiger (kleinräumlicher) Verbindungen für den Fußverkehr
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Attraktivitätssteigerung der Infrastruktur für den Fußverkehr, Definitionen von Anforderungen an die Fußverkehrsinfrastruktur
- Definition eines Hauptfußwegenetzes (unter Berücksichtigung wichtiger Verbindungen im Zentrum z.B. Hugenottenstraße/Landgrafenplatz –Taunus Carré - Houiller Platz)
- Identifikation von Netzlücken
Ziele
- Vorantreiben der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes
- Vorantreiben der Umsetzung des Radschnellwegs FRM5 Vordertaunus (mit Nordverbindung)
- Schaffung eines durchgängigen und attraktiven Radwegenetzes
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Überprüfung des Umsetzungsstandes des Radverkehrskonzepts
- Identifikation von Lücken im Zielnetz 2030
- Definition von Qualitätsmerkmalen für Radabstellplätze
- Einführung von Bike-Sharing Angeboten
- Schaffung weiterer Radabstellanlagen und E-Bike Infrastruktur (anknüpfend an ISEK)
- Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes
Ziele
- Verträgliche Gestaltung des Kfz-Verkehrs
- Erhöhung des Anteils alternativer Antriebstechnologien/Ausbau von Lademöglichkeiten für E-Autos (anknüpfend an ISEK)
- Vermeidung von motorisiert zurückgelegten Wegen auf kurzen Distanzen (anknüpfend an Klimaschutzkonzept)
- Entlastung der Innenstadt vom Kfz-Verkehr
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Darstellung des Haupt- und Nebenstraßennetzes, Aufnahme der verkehrlichen Funktionen, Klassifizierung des Straßennetzes
- Erfassung und Ordnung der Parkplätze (Parkraumkonzept), Steuerung des Stellplatzbedarfs und der Verkehrserzeugung (langfristig)
- Grundlegende Umgestaltung der Hugenottenstraße (anknüpfend an ISEK) und von Ortsdurchfahrten
- Strategie zum Ausbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur (Bedarfsanalyse, Standortkonzept, Handlungsempfehlungen)
Ziele
- Verbesserung der Vernetzung verschiedener Angebote
- Erhöhung der multimodalen Nutzbarkeit
- Umsetzung und Erweiterung bestehender Planungen zur Vernetzung und Schaffung neuer Angebote (z.B. Mobilitätsstationen gem. Stadtentwicklungskonzept Stadt 25+ Friedrichsdorf und Elektrifizierte Nahmobilität entlang der Taunusbahn)
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Schnittstellen zwischen verschiedenen Mobilitätsangeboten identifizieren und gezielt durch ergänzende Angebote/Infrastruktur ergänzen
- Einrichtung geplanter Mobilitätsstationen und Prüfung weiterer Standorte
- Erweiterung bestehender und Schaffung neuer Sharing-Angebote
Ziele
- Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens und der Verkehrsmittelwahl durch Information, Beratung, Anreize und Veranstaltungen mit dem Ziel den Anteil des Umweltverbundes zu erhöhen
- Anreize für betriebliches Mobilitätsmanagement schaffen
- Erarbeitung von Maßnahmen und Konzepten für unterschiedliche Zielgruppen
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Erfahrungen aus dem betrieblichen Mobilitätsmanagement der Verwaltung (Mobilitätsplan Stadtverwaltung Friedrichsdorf „Südhessen effizient mobil“ nutzen, um das Mobilitätsmanagement auszuweiten
- Organisation des Schulbringverkehrs
- Betriebliches und schulisches Mobilitätsmanagement
- Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation zu umweltfreundlicher Mobilität
Ziele
- Verträgliche und praktikable Gestaltung von Wirtschaftsverkehren, insbesondere der Anlieferung für Einzelhandel und Gastronomie
- Erhöhung des Anteils alternativer Antriebe im Lieferverkehr
- Erprobung neuer Lieferkonzepte unter Berücksichtigung der notwendigen Praktikabilität und Flexibilität
Mögliche Untersuchungsgegenstände
- Überprüfung und Erweiterung vorhandener Lieferzonen und Lieferzeiten
- Einführung eines Mikrologistiksystems unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit
Wie diese Ziele Strategien und Maßnahmen für Friedrichsdorf konkret aussehen sollen, wird zusammen durch die Stadt Friedrichsdorf, die beauftragten Planungsbüros LK Argus Kassel und plan:mobil, wichtigen Akteuren der Stadtgesellschaft und der interessierten Öffentlichkeit entwickelt. Eine rege Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner ist erwünscht, denn es geht um die zukünftige Mobilität in Ihrer Stadt.
Neugierig geworden? Die gesamte Vorstudie können Sie unter den Downloads herunterladen. Weitere Informationen zum Mobilitätskonzept finden Sie in den FAQ